Sony bietet seit Ende 2006 den GPS-CS1 an, einen kleinen GPS-Empfänger, welcher fortlaufend aller 15 Sekunden die Position zusammen mit der Zeit speichert. Mit der im Lieferumfang enthaltenen Software werden die Positionsdaten anhand der Zeit, welche auch von der Kamera in den EXIF-Daten jedes aufgenommenen Bildes gespeichert werden, zugeordnet und ebenfalls in den EXIF-Daten des Bildes gespeichert.

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In der Produktbeschreibung wird nur die Unterstützung von Sony-Digitalkameras erwähnt. ABER, es funktioniert auch mit anderen, in meinem Fall mit der Canon Powershot A70. Um die Position der Bilder in Google Earth oder ähnlichen Programmen darzustellen, wäre jetzt die Sony-Software notwendig, aber es gibt sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Software anderer Hersteller.

1. Positionsdaten den Bildern zuordnen
Der Sony GPS-CS1 wird vom PC als normaler USB-Stick erkannt und auch als solcher behandelt. Zuerst lädt man die log-Daten vom Stick ins Programm. Danach die in diesem Zeitraum erfassten Bilder. Nach einem Klick auf [Alle speichern...] erhält man einen Hinweis, das dieses für das gewählte Bild nicht unterstützt wird. Mit einem Klick auf [Ja, alle] werden die GPS-Daten dennoch in den EXIF-Daten der einzelnen Bilder gespeichert.

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2. Pfad/Strecke in Google Earth darstellen
Da die Positionsdaten im NEMA-Format vorliegen, lassen sie sich recht leicht mit GPSBabel in ein anderes Format konvertieren. Ebenso einfach geht dies mit dem Programm NH-TopTrans. Zielformate bieten beide Programme sehr viele an, man ist nicht auf Google Earth beschränkt.

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3. Bilder nach Google Earth
Mit dem kostenlosen Panorado Flyer kann man ein einzelnes Bild oder mehrere auf einmal darstellen. Die Beschriftung ist dabei der Dateiname des Bildes, beim Anklicken wird eine kleine Vorschau geliefert. In Google Earth selber kann man die Bilder und Strecken wieder zusammmenführen und als kmz-Datei exportieren.

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Das Ergebnis in Google Earth:

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2. Pfad/Strecke in Google Earth darstellen
Mit dem ebenso kostenlosen Google Picasa können die Bilder auch nach Google Earth exportiert werden. Dort gibt es statt des Standard-Icons eine Minivorschau des Bildes (siehe zweiter Screenshot). Natürlich gibt es auch komerzielle Software die all dies und noch mehr anbietet, zum Beispiel: FixFoto (beta), RoboGeo - da kann sogar komplett auf die Sony-Software verzichtet werden. Ausserdem kann der Begleittext zum Bild direkt eingegeben werde. Die "normalen" Bildbetrachter, zum Beispiel IrfanView, werden sicher in Zukunft auch eine derartige Funktion anbieten.

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Am Ende
bleibt der gute Eindruck. Das Gerät kostet zwar über 100,- EUR, man erspart sich aber jede Menge Arbeit sofern man seine Wanderstrecken und die dazugehörigen Fotos in zum Beispiel Google Earth erfassen will. Man kann es zwar nicht als Navigationshilfe verwenden, aber in dieser Preisklasse ist der angebotene Speicherplatz ungeschlagen. Eine normale Batterie soll für 10 Stunden reichen, so das man wohl problemlos einen Tag damit arbeiten kann.

Update 2007: der i-Blue 747 bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten und die Genauigkeit ist wesentlich höher. Siehe hier.

Hinweis:
Werden die Koordinaten mittels der Sony Software in die Bilder gespeichtert, werden die Originalen EXIF-Informationen verfälscht ! Wenn man diese Informationen später noch benötigt, sollte man die Koordinaten mit einer anderen Software in die Bilder schreiben.